Geschichtliches

Erstmals in einem Archiv erwähnt wurde die Dorfmühle im 14. Jahrhundert, sie soll aber schon im 11. Jahrhundert bestanden haben. Sie war in dieser Zeit im Besitz des Hochstiftes Speyer und des Schlossgutes Edesheim, aber auch Privatpersonen zählten zu ihren Besitzern.

Die Dorfmühle ist seit dem Erwerb durch Jean Rehm 1932 im Besitz der Familie.
Zunächst war der Betrieb verpachtet, 1948 übernahm Eugen Rehm nach seiner Umschulung vom Kaufmann zum Müller die Mühle und führte sie bis zu seinem Tod 1987.
Bei der Übernahme des Betriebs wurde die Mühle modernisiert. Dabei wurden u.a. die Mahlsteine durch Walzenstühle ersetzt.
Der Fahrstuhl, die Haferquetsche sowie die Spitz- und Schälmaschine sind schon Baujahr 1870.
Er spezialisierte sich auf die Herstellung von Roggenmehl, das neben dem Verkauf an Endverbraucher auch an die Bäcker in Edesheim geliefert wurde.
In den 1960er-Jahren wurde ein großes Silogebäude mit Silozellen aus Holz errichtet, um sich mit dem Getreidehandel ein zweites Standbein zu schaffen. Um die nun deutlich größeren Getreideanlieferungen verarbeiten zu können, wurde eine Annahme für loses Getreide eingebaut, verbunden mit Elevatoren, die das Getreide zunächst zu einer Siebreinigung, dann über eine automatische Waage und anschließend direkt in die Silos transportieren können. Insgesamt konnten über 300 Tonnen Getreide gelagert werden.
Schon um 1920 wurde das oberschlächtige Wasserrad durch eine deutlich leistungsfähigere Turbine ersetzt. 1966 wurde eine neue Turbine eingebaut, die nach einer gründlichen Renovierung im Jahr 2001 noch heute mit dem Wasser des Modenbaches einen Großteil der Energie zum Betrieb der Mühle liefert.

Seit dem Tod von Eugen Rehm wird in unsere Mühle nicht mehr gemahlen. Wir nehmen jedoch noch immer im Sommer regionales Getreide an. Dieses verarbeiten wir dann zu Walzhafer für Pferde und zu Hühnerfutter.
Es müssen natürlich immer wieder Kleinigkeiten repariert oder Antriebsriemen erneuert werden. Davon abgesehen tun die Maschinen aus der Zeit von 1870 bis 1960 noch heute ihren Dienst, wenn natürlich auch nicht mehr so regelmäßig wie früher.

Die mittlerweile teilweise nicht mehr benötigten Getreidesilos wurden 2010 entfernt und dieser Gebäudeteil zu Wohnzwecken umgebaut.